Teure Zeiten für Streitfälle: Rechtsschutz wird immer wichtiger

Ein Rechtsstreit kann teuer werden – und ab sofort sogar noch teurer. Neue gesetzliche Regelungen treiben die Kosten für Anwälte und Gerichte spürbar in die Höhe. Ohne Rechtsschutzversicherung wird Gerechtigkeit schnell zur Luxusfrage.

Mit Inkrafttreten der jüngsten Kostenrechtsnovelle im Juni 2025 sind die Gerichts- und Anwaltsgebühren weiter gestiegen. Ohne finanzielle Absicherung kann ein Rechtsstreit schnell zur Belastung oder sogar zum unkalkulierbaren Risiko werden. Rund 60 % der Mandanten verzichten aus Kostengründen auf eine Klage, das zeigt eine Untersuchung des Bundesjustizministeriums. Auch rund die Hälfte der befragten Anwälte rät inzwischen wegen hoher Kosten vom Gang vor Gericht ab. Das Problem wird sich mit den neuen Gebühren weiter verschärfen: So steigen die Kosten für eine Kündigungsschutzklage um rund 25 % auf über 4.100 Euro. Wer ein defektes Auto zurückgeben will, muss künftig mit über 11.000 Euro an Gesamtkosten rechnen – ein Anstieg um 34 %. Selbst in weniger existenziellen Fällen wie Reisemängeln oder dem Kauf einer gefälschten Uhr schnellen die Kosten um 16 bis 43 % in die Höhe.

Rund sechs von zehn deutschen Haushalten verfügen über eine Rechtsschutzversicherung, sie federt solche finanziellen Risiken ab. Eine guter Rechtsschutzvertrag sollte alle relevanten Lebensbereiche umfassen – insbesondere Privat-, Verkehrs-, Vertrags-, Berufs- und Mietrecht, je nach individueller Lebenssituation. Freie Anwaltswahl und eine ausreichende Deckungssumme (mindestens 300.000 Euro) gehören ebenfalls zu den Qualitätsmerkmalen. Schon 2024 wurden von den Versicherern in 4,8 Millionen Rechtsschutzfällen mehr als 3,8 Milliarden Euro geleistet. Doch mit den neuen Kosten drohen Mehrbelastungen von weiteren 250 Millionen Euro jährlich. Fazit: Die Justiz droht für viele zum Luxus zu werden. Wer sein gutes Recht auf Augenhöhe durchsetzen will, braucht eine leistungsfähige Rechtsschutzversicherung, heute mehr denn je.

FacebookYouTube